Wenn man sich mit Prepping beschäftigt, stößt man schnell auf zwei Extreme: Entweder sündhaft teure Profi-Ausrüstung oder Bastellösungen aus Haushaltsgegenständen. Und genau dazwischen liegt der spannende Bereich: Do it yourself.

Selbst gebaute Ausrüstung hat viele Vorteile. Sie kostet oft nur einen Bruchteil, lässt sich individuell anpassen – und vor allem: Wer sie selbst hergestellt hat, versteht sie auch in- und auswendig. In einer Krisensituation macht das den Unterschied.

Doch welche DIY-Projekte lohnen sich wirklich? Hier eine Auswahl von zehn erprobten Ideen, die mit einfachen Mitteln umgesetzt werden können – praktisch, robust und auf Prepper-Bedürfnisse zugeschnitten.

  1. Hobo-Kocher aus einer Dose

Ein Klassiker, aber immer noch unschlagbar. Alles, was man braucht, ist eine stabile Konservendose, ein Dosenöffner und ein paar Löcher.

So geht’s:

  • Oben die Deckelöffnung komplett entfernen.
  • Ringsum kleine Luftlöcher knapp über dem Boden bohren.
  • Optional ein paar größere Öffnungen oben, damit Töpfe stabil aufliegen.

Nutzen: Mit trockenem Holz, Zweigen oder ein paar Grillanzündern entsteht ein zuverlässiger Kocher, der in Sekunden einsatzbereit ist.

  1. Paracord-Armband mit Extras

Paracord-Armbänder sind nicht nur Schmuck. Sie bieten mehrere Meter extrem belastbare Schnur, die im Notfall Gold wert ist.

Aufrüsten lässt sich das Ganze so:

  • In den Verschluss eine kleine Signalpfeife integrieren.
  • Ein Feuerstahl-Stück einarbeiten.
  • Ein Mini-Kompass am Armband befestigen.

So entsteht ein unscheinbares Armband, das gleich drei Überlebensfunktionen vereint.

  1. DIY-Wasserfilter aus Plastikflasche

Sauberes Trinkwasser ist immer ein Kernthema. Ein improvisierter Filter lässt sich leicht selbst bauen.

Material: Plastikflasche, Sand, Holzkohle (zerkleinert), Stoff oder Kaffeefilter.

Aufbau:

  • Flaschenboden abschneiden.
  • Schichten einfüllen: unten Stoff, darüber Kohle, dann Sand, dann kleine Steine.
  • Wasser langsam hindurchlaufen lassen.

Natürlich ersetzt das keine moderne Filtertechnik, aber es nimmt grobe Schmutzstoffe und verbessert Geschmack und Geruch deutlich.

  1. Öl-Lampe aus Glasgefäß

Eine funktionierende Lichtquelle ist immer beruhigend. Mit einem Glas, Pflanzenöl und Baumwollstoff lässt sich eine einfache, sichere Lampe improvisieren.

Anleitung:

  • Glas mit Öl füllen.
  • Baumwollstreifen als Docht einsetzen.
  • Docht durch Draht oder Büroklammer fixieren.

Die Flamme brennt ruhig, ist relativ raucharm und kann Stunden halten.

  1. Improvisierte Raketenheizung („Rocket Stove“)

Für längere Aufenthalte oder kühle Nächte bietet sich ein kleiner „Rocket Stove“ an. Der lässt sich aus vier Ziegelsteinen oder einer alten Blechdose bauen.

Prinzip: L-förmiger Brennkanal, bei dem Luftzug die Verbrennung optimiert.

Vorteil: Extrem effiziente Wärmeentwicklung, auch mit wenig Brennmaterial.

Display

  1. Tarp aus Baufolie

Zwar gibt es ultraleichte Profi-Planen, aber ein günstiges DIY-Tarp aus robuster Baufolie erfüllt denselben Zweck.

So funktioniert es:

  • Stabile Baufolie zuschneiden.
  • Ösen mit Panzertape verstärken.
  • Kleine Löcher für Schnüre setzen.

Fertig ist ein wasserdichtes Dach für Schutzunterstände oder als Abdeckung fürs Equipment.

  1. Solar-Ladegerät mit Powerbank

Elektronik ist Fluch und Segen zugleich. Ohne Strom werden Smartphones und Funkgeräte schnell nutzlos. Wer etwas handwerkliches Geschick hat, kann sich ein kleines Solarladegerät selbst bauen.

Material: Solarpanel (z. B. 5V), Laderegler, alte Powerbank.

Aufbau:

  • Solarpanel an den Regler anschließen.
  • Ausgang mit der Powerbank verbinden.
  • Das Ganze wetterfest in eine Box einbauen.

So entsteht ein kleines, mobiles Energiekraftwerk.

  1. Survival-Kerze aus Wachsresten

Jeder kennt die Schublade voller Kerzenstummel. Statt sie wegzuwerfen, kann man sie einschmelzen und in kleine Dosen oder Schraubgläser füllen.

Trick: Mit Baumwollfäden oder Stoffstücken als Docht versehen.
Eine solche Kerze kann mehrere Stunden brennen und dient als Licht- und Wärmequelle.

  1. Mini-Notfallkocher mit Spiritus

Auch mit einem simplen Getränkedosen-Brenner lässt sich effektiv kochen.

Anleitung:

  • Dose halbieren.
  • Ober- und Unterteil zusammenfügen, kleine Löcher am Rand einstechen.
  • Mit Spiritus füllen und anzünden.

Klein, leicht, zuverlässig – ein Projekt, das viele Outdoor-Fans schon ausprobiert haben.

  1. DIY-Erste-Hilfe-Tasche

Natürlich sollte man nie am medizinischen Material sparen. Aber statt teure Spezialsets zu kaufen, kann man ein individuelles Erste-Hilfe-Set zusammenstellen.

Recommended:

  • Pflaster, Verbandsmaterial, Mullbinden
  • Desinfektion, Handschuhe, Rettungsdecke
  • Persönliche Medikamente
  • Optional: kleine Anleitung für Notfälle

Alles in einer robusten, wasserdichten Tasche verstaut – fertig ist ein Set, das genau zu dir passt.

Tabelle: Aufwand und Nutzen im Überblick

DIY-ProjektExpenditureKostenNutzen
Hobo-Kochersehr geringfast nullKochen mit Holz
Paracord-ArmbandmittelniedrigSeil, Feuer, Orientierung
Water filtergeringniedrigSauberes Wasser
Öl-Lampegeringfast nullLichtquelle
Rocket StovemittelniedrigEffiziente Wärme
Tarp aus BaufoliegeringniedrigWetterschutz
Solar-LadegeräthöhermoderatStromversorgung
Survival-KerzegeringnullLicht, Wärme
SpirituskochermittelniedrigKompakt, leicht
Erste-Hilfe-TaschemittelvariabelGesundheit sichern

Wichtige Hinweise

  • Teste deine DIY-Ausrüstung vorher, nicht erst im Ernstfall.
  • Achte auf Sicherheit (offenes Feuer nie unbeaufsichtigt, Strom sauber verkabeln).
  • Vermeide Überladung – DIY soll praktisch sein, nicht Ballast.

Personal thought

Ich erinnere mich an meine erste selbstgebaute Hobo-Kocherdose. Sie war schief, rußig und alles andere als elegant. Aber das Gefühl, mit ein paar Zweigen Wasser zum Kochen gebracht zu haben, war unvergesslich. Genau darum geht es: Unabhängigkeit. Nicht darauf angewiesen sein, dass jemand anderes für dich vorsorgt.

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Fazit – Kreativität ist Teil der Vorsorge

Prepping ist mehr als Kaufen und Lagern. Es ist ein Prozess, bei dem Kreativität und Improvisation genauso wichtig sind wie Vorräte. Mit DIY-Ausrüstung lernst du nicht nur praktische Handgriffe, du trainierst auch deine Denkweise: Lösungen finden, wo andere nur Probleme sehen.

Und am Ende ist es vielleicht wie mit einem alten Taschenmesser. Es mag nicht das schönste oder teuerste sein, aber wenn du es selbst geschärft und gepflegt hast, vertraust du ihm mehr als jedem Hightech-Gadget. Genau das ist der Kern von DIY-Ausrüstung: Vertrautheit, Funktionalität – und die Gewissheit, dass du dich auf dich selbst verlassen kannst. Tags: BushcraftDIYFilter