Viele Prepper investieren viel Zeit in Vorräte, Ausrüstung und Pläne. Aber Hand aufs Herz: Wann hast du das letzte Mal geprüft, ob du dein Wissen auch wirklich anwenden kannst? Es ist eine Sache, einen Wasserfilter im Regal zu haben – eine ganz andere, ihn in völliger Dunkelheit in Betrieb zu nehmen. Wissen allein reicht nicht, wenn es im Ernstfall nicht abrufbar ist.

Die Frage lautet also: Wie überprüft man seine Fähigkeiten, ohne erst auf die nächste Krise zu warten?

Wissen allein ist trügerisch

Wir leben in einer Zeit, in der Informationen jederzeit verfügbar sind. Tutorials, Foren, Bücher – alles nur ein Klick entfernt. Doch das reine Wissen im Kopf ist oft brüchig, wenn es nicht mit Praxis verbunden ist.

Ein einfaches Beispiel: Feuer machen. Viele wissen theoretisch, wie ein Feuerstahl funktioniert. Aber wie fühlt es sich an, wenn die Finger kalt sind, die Holzspäne feucht und der Wind immer wieder die Funken verweht? Wer das nie ausprobiert hat, wird im Ernstfall wahrscheinlich fluchen statt Feuer sehen.

Es geht also nicht nur um das „Wissen, wie es geht“, sondern um das „Können, wenn es zählt“.

Warum Training so entscheidend ist

Training verwandelt theoretisches Wissen in routinierte Handgriffe. Es ist wie beim Autofahren: Am Anfang denkt man über jeden Schritt nach, später läuft vieles automatisch. Genau dieses Automatisieren ist im Prepping entscheidend, denn in Krisen bleibt oft keine Zeit zum Grübeln.

Außerdem: Training zeigt Lücken. Nur wer ausprobiert, merkt, wo etwas fehlt – sei es Material, Kraft oder schlicht die richtige Technik.

Erste Schritte: Wie überprüfst du dein Wissen?

Eine gute Möglichkeit ist, regelmäßig kleine Tests einzubauen. Sie müssen nicht spektakulär sein. Es reicht, sich selbst gezielt in Situationen zu bringen, die im Ernstfall vorkommen könnten.

Ideen für einfache Selbsttests

  1. Blackout-Übung
    Schalte bewusst für ein Wochenende den Strom ab. Kein Licht, kein Kühlschrank, kein Internet. Beobachte, wie du zurechtkommst.
  2. Minimal-Kochen
    Bereite ein Essen nur mit Konserven und einem Campingkocher zu. Schmeckt das Resultat? Reicht die Menge?
  3. Navigation ohne Smartphone
    Geh eine Wanderung mit Karte und Kompass. Verirr dich vielleicht sogar ein bisschen – es lehrt Geduld und Genauigkeit.
  4. Medizinischer Ernstfall
    Übe die stabile Seitenlage oder einen Druckverband. Das kann man auch mit einem Kissen machen.

Liste: Typische Fähigkeiten, die sich üben lassen

  • Wasser filtern und aufbereiten
  • Feuer machen mit Feuerstahl oder nassem Holz
  • Erste Hilfe leisten
  • Karten lesen, Kompass nutzen
  • Vorräte richtig einlagern und rotieren
  • Kommunikationsmittel bedienen (Funkgeräte, Signalzeichen)
  • Notunterkünfte improvisieren
  • Nahrungsmittel konservieren (einwecken, trocknen)

Jede dieser Fähigkeiten klingt simpel, bis man sie praktisch ausprobiert.

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Praktische Trainingsmethoden

  1. Micro-Trainings im Alltag

Statt ein großes Survival-Camp zu planen, lassen sich kleine Übungen in den Alltag integrieren. Zum Beispiel: den Heimweg einmal bewusst ohne Navi finden. Oder im Urlaub einen Abend nur mit Taschenlampe und Kerzen verbringen.

  1. Trainings mit Freunden oder Familie

In der Gruppe macht Üben nicht nur mehr Spaß, sondern auch mehr Sinn. Krisen sind selten reine Einzelkämpfer-Szenarien. Zudem entdeckt man durch Austausch andere Sichtweisen.

  1. Szenarien durchspielen

Lege dir konkrete Szenarien zurecht: Stromausfall, Wassermangel, Verletzung, Evakuierung. Spiele sie Schritt für Schritt durch. Was funktioniert sofort, wo hakt es?

Tabelle: Wissen vs. Können

FähigkeitWissen (theoretisch)Können (praktisch)
Light a fireFunken erzeugen mit FeuerstahlFeuer bei Regen, Wind, Kälte entfachen
Wasser filternFilterprinzip verstehenFilter bauen, reinigen, einsetzen
First aidstabile Seitenlage kennensie korrekt und sicher anwenden
NavigationKarte lesen könnenOrientierung in unbekanntem Gelände
Vorräte planenBedarf einschätzenLebensmittel rotieren, kochen, zubereiten

Diese Gegenüberstellung zeigt, wie groß der Unterschied sein kann.

Warum das Training Spaß machen darf

Prepping-Training klingt oft nach harter Disziplin. Aber es darf leichtfüßig sein. Ein Lagerfeuerabend mit Freunden, bei dem man Feuer machen übt, kann genauso wertvoll sein wie ein „ernster“ Test. Kinder haben daran oft sogar besondere Freude – und sie lernen spielerisch mit.

Humor und Leichtigkeit sind keine Gegensätze zu Ernsthaftigkeit. Im Gegenteil: Wer Freude am Training hat, bleibt langfristig motiviert.

Mistakes that many make

  1. Zu viel Theorie, zu wenig Praxis
    Bücher sind wichtig – aber sie ersetzen kein Handeln.
  2. Alles auf einmal wollen
    Wer alle Fähigkeiten gleichzeitig trainieren will, verliert schnell die Lust. Kleine Schritte sind nachhaltiger.
  3. Kein Feedback suchen
    Manchmal glaubt man, etwas zu können – bis ein Außenstehender zeigt, dass die Technik noch wackelt.

Wie man Fortschritt sichtbar macht

Es hilft, sich kleine Ziele zu setzen und den Fortschritt zu dokumentieren. Das kann eine einfache Liste im Notizbuch sein, in der man Haken setzt: Feuer gemacht, Wasser gefiltert, Erste-Hilfe-Übung absolviert.

Mit der Zeit entsteht so ein sichtbarer Beweis, dass man wirklich besser wird. Und dieses Gefühl von Wachstum ist eine der stärksten Motivationen.

Mentale Stärke trainieren

Nicht vergessen: Wissen und Fähigkeiten sind nur ein Teil der Vorbereitung. Ebenso wichtig ist die innere Haltung. Wer Panik bekommt, nützt selbst mit bestem Wissen wenig. Auch hier hilft Training: kleine Stresssituationen bewusst durchleben, um sich an Druck zu gewöhnen.

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Ein Beispiel: Probiere, ein Zelt aufzubauen, während es leicht regnet. Der Stressfaktor zeigt schnell, wie ruhig oder hektisch man reagiert – und wo man üben muss, gelassener zu bleiben.

Fazit: Übung macht den Prepper

Prepping bedeutet nicht nur Vorräte stapeln, sondern Fähigkeiten verankern. Wissen, das nicht praktisch getestet wurde, ist wie ein Schwert aus Papier – beeindruckend in der Theorie, nutzlos in der Praxis.

Denn was nützt die beste Ausrüstung, wenn man nicht weiß, wie man sie einsetzt? Trainieren bedeutet, vorbereitet zu sein – nicht nur mit Dingen, sondern mit Können. Tags: SurvivaltrainingUrban PrepperUrban Survival