Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Eine Vitamin-Tablette am Morgen, eine Handvoll Mineralstoffe im Rucksack, ein Fläschchen Omega-3-Kapseln im Vorratsschrank. Für viele sind Nahrungsergänzungsmittel im Alltag eher ein „Kann man nehmen, muss man aber nicht“. Aber wie sieht das aus, wenn die Umstände härter werden? Wenn die Ernährung einseitiger wird, weil der Zugang zu frischem Obst, Gemüse oder Fleisch eingeschränkt ist? Sind Nahrungsergänzungsmittel im Krisenfall ein überflüssiger Luxus – oder können sie zur Lebensversicherung werden?
Was sind Nahrungsergänzungsmittel überhaupt?
Der Name klingt schon danach: Es geht um Ergänzung, nicht um Ersatz. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, manchmal auch Eiweiß- oder Energieriegel. Dinge also, die uns im normalen Alltag oft beiläufig begegnen. Im Drogerieregal stehen sie in bunten Verpackungen, online gibt es sie als praktische „Multivitamin-Packs für jeden Tag“.
Im Kern geht es darum, Nährstofflücken zu schließen. Wer sich ausgewogen ernährt, braucht sie eigentlich kaum. Doch was passiert, wenn diese ausgewogene Ernährung plötzlich nicht mehr möglich ist?
Die Realität im Krisenfall
Man muss kein Schwarzmaler sein, um sich Szenarien auszumalen, in denen frisches Obst, Salat oder Milchprodukte plötzlich knapp werden. Ein Blick in den eigenen Vorratsschrank reicht oft schon: Nudeln, Reis, Konserven, vielleicht etwas Öl und Zucker. All das liefert Energie – aber nicht unbedingt alle Vitamine und Mineralstoffe, die ein Körper langfristig braucht.
Hier wird Nahrungsergänzung spannend. Nicht als Ersatz für gesunde Ernährung, sondern als Notnagel, wenn Vielfalt nicht mehr drin ist.
Wo liegen die größten Risiken?
Die menschliche Ernährung ist komplex. Doch einige Nährstoffe sind im Krisenfall besonders gefährdet, weil ihre klassischen Quellen schwer lagerbar sind.
- Vitamin C – steckt vor allem in frischem Obst und Gemüse. Mangel führt langfristig zu Skorbut (Zahnfleischbluten, geschwächte Immunabwehr).
- Vitamin D – kann der Körper zwar durch Sonnenlicht bilden, aber im Winter oder bei wenig Aufenthalt draußen wird es kritisch.
- Vitamin B12 – hauptsächlich in tierischen Produkten. Für Veganer ein altbekanntes Problem, das im Krisenfall noch deutlicher wird.
- Omega-3-Fettsäuren – wichtig für Herz und Gehirn, meist aus Fisch oder Leinsamenöl.
- Zink, Eisen und Magnesium – stecken in vielen frischen Lebensmitteln, aber weniger in stark verarbeiteten oder trockenen Vorräten.
Tabelle: Nährstoffe, Risiko & mögliche Ergänzung
| Nährstoff | Risiko im Krisenfall | Folgen bei Mangel | Ergänzungsmöglichkeit |
| Vitamin C | kaum frisches Obst/Gemüse | geschwächtes Immunsystem, Skorbut | Brausetabletten, Pulver |
| Vitamin D | wenig Sonne im Winter | Knochenschwäche, Müdigkeit | Vitamin-D-Tropfen oder -Kapseln |
| Vitamin B12 | wenig tierische Produkte | Blutarmut, Nervenschäden | Tabletten, Depotpräparate |
| Omega-3 | kein Fisch, wenig frisches Öl | Konzentrationsprobleme, Herz-Kreislauf-Risiken | Fischöl-, Leinölkapseln |
| Eisen | wenig Fleisch/Hülsenfrüchte | Müdigkeit, Schwäche | Tabletten, Brausetabletten |
Wann Nahrungsergänzung Sinn ergibt
Es ist leicht, in zwei Extreme zu verfallen: Die einen meinen, man brauche unbedingt ganze Kisten voller Vitaminpräparate, die anderen winken ab und sagen: „Uns haben Generationen ohne überlebt.“ Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen.
Sinnvoll sind Ergänzungen…
- bei längerer Krise, wenn frische Lebensmittel knapp bleiben.
- für Risikogruppen, etwa Kinder, Schwangere oder ältere Menschen.
- bei speziellen Ernährungsformen, z. B. vegan oder vegetarisch.
- als Notreserve, wenn andere Quellen versiegen.
Weniger sinnvoll sind sie…
- wenn man ohnehin Zugang zu frischen Lebensmitteln hat.
- wenn sie die Illusion schaffen, man könne sich „ungesund“ ernähren und alles mit Pillen ausgleichen.
Wie man sinnvoll vorsorgt
Hier geht es nicht darum, das halbe Apothekenregal zu bunkern. Mit einer gezielten Auswahl kommt man schon weit.
Praktische Tipps:
- Multivitaminpräparate als Basis
– decken ein breites Spektrum ab, ohne dass man zig Dosen braucht. - Vitamin D extra
– besonders in unseren Breitengraden im Winter. - Vitamin C in Pulver- oder Brauseform
– günstig, lange haltbar, leicht dosierbar. - Omega-3-Kapseln
– klein, praktisch, wichtige Fettsäuren. - Individuelle Ergänzungen
– z. B. B12 für Veganer oder Eisen für Menschen mit Neigung zur Blutarmut.
Liste: Worauf man beim Kauf achten sollte
- Haltbarkeit: Viele Präparate sind mehrere Jahre haltbar.
- Dosierung: Nicht übertreiben, Überversorgung kann auch schaden.
- Lagerung: Trocken, kühl, lichtgeschützt.
- Form: Tabletten sind oft stabiler als Flüssigkeiten.
- Preis-Leistung: Günstige Drogerieprodukte sind meist völlig ausreichend.
Ein Vergleich: Vorrat ohne vs. mit Ergänzung
Stellen wir uns zwei Familien vor:
- Familie A hat einen Vorrat aus Nudeln, Reis, Mehl, Öl und Konserven. Sie kommt wochenlang über die Runden – aber irgendwann treten Mangelerscheinungen auf, weil Vitamine fehlen.
- Familie B hat denselben Vorrat, aber ergänzt mit Multivitamin-Tabletten und Vitamin D. Die Kalorien sind gleich, die Energie reicht genauso lange – aber das Risiko für Müdigkeit, Infekte oder Schwäche sinkt erheblich.
Der Unterschied mag im Alltag klein wirken. Doch im Ernstfall kann er entscheidend sein.
Aber: Nahrungsergänzung ersetzt keine Ernährung
So verlockend es klingen mag – Tabletten sind kein Allheilmittel. Sie können Defizite überbrücken, aber nicht den Wert einer abwechslungsreichen Ernährung ersetzen. Auch im Krisenfall lohnt es sich, kreativ mit dem zu arbeiten, was da ist: Trockenfrüchte für Vitamin C, Hülsenfrüchte für Eisen, selbstgezogene Sprossen für frische Nährstoffe.
Man könnte sagen: Ergänzungen sind wie Sicherheitsgurte – wichtig, wenn es kracht. Aber sie ersetzen kein gutes Fahrverhalten.
Persönliche Note
Ich erinnere mich an meine erste Begegnung mit dem Thema. Ein älterer Bekannter erzählte mir, wie er nach dem Krieg Wochen lang fast nur Kartoffeln und Brot gegessen hatte. „Wir hatten genug zum Sattwerden“, sagte er, „aber irgendwann fielen mir die Haare aus und die Haut wurde schlecht. Heute weiß ich, das waren Nährstoffmängel.“
Diese Erzählung hat mich geprägt. Seitdem habe ich in meinem eigenen Vorrat immer eine kleine Kiste mit Vitaminen und Mineralstoffen – nicht als Hauptbestandteil, sondern als stille Versicherung.
Checkliste: Nahrungsergänzung für den Krisenfall
- Multivitaminpräparat (Allrounder)
- Vitamin D (Tropfen/Kapseln)
- Vitamin C (Pulver oder Brausetabletten)
- Omega-3 (Kapseln)
- B12 (bei vegetarischer/veganer Ernährung)
- Eisen oder Magnesium bei Bedarf
Fazit – Luxus oder Lebensretter?
Ob Nahrungsergänzung im Krisenfall sinnvoll ist, hängt von der Perspektive ab. Wer nur wenige Tage überbrücken muss, kommt wahrscheinlich ohne aus. Wer aber für Wochen oder Monate plant, für den können sie den Unterschied machen – zwischen „überleben“ und „gesund bleiben“.
Die Antwort lautet also: kein Muss, aber ein kluger Zusatz. Sie sind keine Ersatzmahlzeit, keine Wunderpillen. Aber sie sind kleine Helfer, die den Körper stark halten, wenn es sonst nur Nudeln und Reis gibt.
Vielleicht lässt sich das so zusammenfassen:
Ein Vorrat ohne Nahrungsergänzung ist wie ein Dach ohne Regenrinne. Man kann hoffen, dass es reicht – oder man sorgt mit wenig Aufwand vor, um auch im Dauerregen geschützt zu bleiben.

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