Stellen wir uns für einen Moment vor, der Bildschirm flackert, das Handy zeigt nur noch „Kein Netz“, und im Supermarkt bleiben die Kassen dunkel. Keine Karte funktioniert mehr, kein Geldautomat spuckt Scheine aus. Der Gedanke klingt wie aus einem Thriller – doch es ist längst keine Science-Fiction mehr. Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur sind real, sie passieren täglich irgendwo auf der Welt. Die meisten bekommen wir gar nicht mit. Aber was, wenn der nächste Angriff nicht nur eine Firma, sondern ganze Regionen lahmlegt?

Genau hier wird es spannend für Menschen, die vorsorgen wollen – für Prepper, aber auch für alle, die einfach ein Stück Selbstständigkeit bewahren möchten. Denn während klassische Krisenszenarien wie Stromausfälle, Naturkatastrophen oder Lieferkettenprobleme oft greifbar erscheinen, bleiben digitale Angriffe unsichtbar – bis es plötzlich zu spät ist.

Cyberangriffe: Ein unsichtbarer Sturm

Erinnern wir uns an 2017: Der „WannaCry“-Virus legte Krankenhäuser in Großbritannien lahm. Operationen mussten verschoben, Patienten weggeschickt werden. In Deutschland traf es die Bahn – Anzeigetafeln fielen aus, Ticketautomaten streikten.

Das Problem: Unsere gesamte moderne Infrastruktur hängt am Netz. Stromwerke, Wasserwerke, Banken, Verkehrsleitsysteme – alles ist digital gesteuert. Ein Angriff kann Kettenreaktionen auslösen, die weit über ein paar ausgefallene Computer hinausgehen.

Ein Sicherheitsexperte brachte es einmal so auf den Punkt:
„Das Internet ist nicht mehr ein zusätzliches System – es ist das System.“

Was bedeutet das für den Alltag?

Ein erfolgreicher Cyberangriff kann je nach Ziel völlig unterschiedliche Folgen haben. Einige Beispiele:

  • Finanzsysteme: Bankkonten nicht erreichbar, Geldautomaten funktionslos, bargeldloses Bezahlen unmöglich.
  • Versorgung: Supermärkte können keine Lieferungen mehr buchen, Kassen fallen aus, Kühlketten brechen.
  • Strom und Wasser: Schlimmstes Szenario – digitale Angriffe auf Netzbetreiber oder Pumpwerke.
  • Kommunikation: Handynetze und Internetprovider können lahmgelegt oder massiv eingeschränkt werden.
  • Verkehr: Flughäfen, Bahnen, Straßenverkehrsleitsysteme – im Chaos-Modus.

Hier eine einfache Übersicht:

BereichMögliche Folgen bei Cyberangriff
BankwesenKein Online-Banking, kein Bargeldbezug
LebensmittelhandelAusfall von Kassensystemen, Lieferengpässe
EnergieStromausfälle, gestörte Heizsysteme
WasserProbleme bei der Aufbereitung und Verteilung
KommunikationZusammenbruch von Internet und Mobilfunk
GesundheitssystemOPs verschoben, Notaufnahme überlastet

Warum gerade Prepper hinschauen sollten

Für viele klingt das Szenario wie ein „Worst Case“, der kaum eintreten wird. Doch selbst kleine Störungen können genügen, um das alltägliche Leben durcheinanderzubringen. Cyberangriffe unterscheiden sich von Stürmen oder Hochwasser durch ihre Heimtücke: Man sieht nichts kommen. Kein Unwetterhimmel, kein Wetterbericht, der warnt.

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Und genau deshalb ist Vorbereitung sinnvoll. Wer gelernt hat, einige Tage oder Wochen ohne digitale Infrastruktur auszukommen, hat einen klaren Vorteil.

Praktische Schritte: So bereitet man sich vor

Natürlich kann niemand allein die IT-Sicherheit eines Landes schützen. Aber man kann die Auswirkungen für sich selbst und die eigene Familie abfedern.

  1. Finanziell vorbereitet sein
  • Immer einen kleinen Bargeldbestand im Haus haben.
  • Möglichst nicht alles Geld auf einem Konto, sondern gestreut.
  • Auch alternative Tauschmittel (Silbermünzen, haltbare Waren) können nützlich sein.
  1. Grundversorgung sichern
  • Lebensmittelvorräte für mindestens zwei bis drei Wochen.
  • Wasserreserven oder Mittel zur Wasseraufbereitung.
  • Ersatzstromquellen (Powerbanks, Solarladegeräte, Generatoren).
  1. Kommunikation sichern
  • Notfall-Handfunkgeräte oder einfache Walkie-Talkies.
  • Wichtige Telefonnummern und Adressen auf Papier notieren.
  • Verabredungen mit Familie oder Nachbarn: „Wo treffen wir uns, wenn alles ausfällt?“
  1. Analoge Redundanzen schaffen
  • Stadtplan oder Landkarte statt nur Google Maps.
  • Gedruckte Rezepte oder Anleitungen (z. B. Erste Hilfe).
  • Papierkalender, falls digitale Kalender ausfallen.

Ein Beispiel aus dem Alltag

Ein Bekannter von mir arbeitet bei einer großen Spedition. Vor einigen Jahren wurde ihr IT-System durch einen Trojaner lahmgelegt. Nichts ging mehr: keine Tourenplanung, keine Auftragsannahme, keine Rechnungsstellung. Innerhalb weniger Stunden standen hunderte Lkw nutzlos auf den Höfen. Die Fahrer wussten nicht, wohin sie fahren sollten, die Waren blieben liegen.

Das war kein Weltuntergang – aber es zeigte, wie abhängig wir von Software geworden sind. Wenn so etwas großflächig geschieht, reichen schon wenige Tage, bis Supermärkte leer sind.

Psychologische Vorbereitung

Nicht nur Vorräte sind entscheidend. Wer mitten in einem digitalen Blackout die Ruhe behält, hat die besten Karten. Panik ist ansteckend, Gelassenheit aber auch.

Dazu gehört:

  • Sich im Vorfeld bewusst machen, dass Systeme ausfallen können.
  • Eine Routine haben: „Wenn das passiert, tue ich zuerst das, dann das.“
  • Mit anderen im Gespräch bleiben – Nachbarn, Freunde, Familie. Gemeinschaft ist in solchen Situationen das stärkste Netz.

Ein Bild zum Schluss

Manchmal denke ich an ein einfaches Gleichnis: Unsere digitale Welt ist wie ein Haus aus Glas. Von außen wirkt es modern, hell und stabil. Doch ein einziger Stein kann reichen, um Risse zu erzeugen, die sich rasch ausbreiten. Wir können die Mauern nicht selbst verstärken, aber wir können lernen, nicht schutzlos im Regen zu stehen, wenn Scheiben zerbrechen.

Und genau darum geht es beim Vorbereiten: nicht in Angst zu leben, sondern die Freiheit zu haben, handlungsfähig zu bleiben – auch dann, wenn das digitale Licht einmal ausgeht.

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Fazit: Cyberangriffe sind keine bloße IT-Frage für Experten. Sie können unseren Alltag genauso verändern wie ein Stromausfall oder eine Naturkatastrophe. Wer vorbereitet ist – mit Vorräten, Bargeld, klaren Abläufen und einem kühlen Kopf – muss nicht hilflos zusehen. Und vielleicht ist genau das der größte Vorteil: nicht von der Unsichtbarkeit des Problems überrascht zu werden, sondern bewusst die eigenen Schwachstellen zu stärken. Tags: CyberattackenCybersicherheitDigitalattacken