Das Thema Waffen ist heikel. Es polarisiert, es löst Diskussionen aus, manchmal auch hitzige. Für Prepper aber ist es ein Thema, das man nicht ausblenden kann. Denn wer über Krisenvorsorge spricht, denkt früher oder später auch über Selbstschutz nach. Was tun, wenn Polizei und Rettungsdienste nicht erreichbar sind, wenn Chaos ausbricht, wenn Menschen verzweifelt werden?

Die Frage nach Waffen ist dabei keine, die sich leicht beantworten lässt. Es geht nicht nur um Technik oder Kaliber, sondern um Verantwortung, Gesetzgebung, Ethik – und letztlich auch um die eigene Persönlichkeit.

Wozu Waffen in der Notvorsorge?

Eine Krise bringt Unsicherheit. Vorräte, Ausrüstung und ein sicherer Rückzugsort können plötzlich wertvoller sein als Geld. Und wer Wertvolles hat, muss damit rechnen, dass andere es haben wollen.

Waffen im weitesten Sinne – und hier meine ich nicht nur Schusswaffen – erfüllen mehrere Zwecke:

  • Abschreckung: Schon das Wissen, dass man sich verteidigen kann, wirkt.
  • Selbstschutz: Wenn es wirklich keine andere Option mehr gibt.
  • Jagd/Nahrung: In langen Krisen kann eine Waffe helfen, den Speiseplan zu erweitern.

Doch klar ist auch: Eine Waffe ist kein Allheilmittel. Wer glaubt, sie sei die einfache Lösung, irrt.

Waffen ist nicht gleich Waffen

Wenn man „Waffen“ sagt, denken viele sofort an Pistolen oder Gewehre. Doch das Spektrum ist viel breiter – und nicht alles ist rechtlich oder praktisch sinnvoll.

Mögliche Kategorien:

  1. Schusswaffen (Jagdwaffen, Sportwaffen) – rechtlich streng geregelt.
  2. Luftdruck- und CO₂-Waffen – teils frei erhältlich, begrenzte Wirkung.
  3. Hieb- und Stichwaffen (Messer, Macheten) – universell, aber begrenzt.
  4. Nicht-tödliche Waffen (Pfefferspray, Schreckschuss, Taser) – leichter verfügbar, rechtlich einfacher.
  5. Improvisierte Waffen – Werkzeuge, Alltagsgegenstände, die im Notfall zweckentfremdet werden.

Tabelle: Überblick

WaffentypVorteilNachteil / Einschränkung
Schusswaffenhohe Wirkung, Jagd & Verteidigunggesetzlich streng geregelt, Risiko
Luftdruckwaffenlegaler Zugang, Training möglichgeringe Stopwirkung
Pfefferspraygünstig, leicht, legalReichweite begrenzt, Windproblem
Messer/Machetevielseitig (Werkzeug & Waffe)Nahkampf – hohes Risiko
SchreckschusswaffenAbschreckung, Signalwirkungrechtliche Grauzonen, unzuverlässig

Die Realität in Deutschland

Ein entscheidender Punkt: Anders als in manchen Ländern sind in Deutschland Schusswaffen nicht einfach zu bekommen. Für Jäger und Sportschützen gelten klare Regeln. Für alle anderen bleiben in erster Linie legale Abwehrmittel wie Pfefferspray oder Schreckschusswaffen.

Das sollte man nicht ignorieren – und schon gar nicht versuchen zu umgehen. Illegale Waffen sind nicht nur ein Risiko, sie können im Ernstfall auch mehr Probleme schaffen, als sie lösen.

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Nicht-tödliche Waffen – unterschätzt, aber oft sinnvoll

Pfefferspray oder Pfeffergel kann in vielen Situationen ausreichend sein. Es verschafft Distanz, setzt den Gegner außer Gefecht, ohne tödlich zu wirken. Und: Es ist legal und günstig.

Ein Beispiel: Jemand versucht, in einer Krise in dein Haus einzudringen. Schon der Hinweis, dass man sich wehren kann, kombiniert mit Pfefferspray oder einer Schreckschusswaffe, reicht oft, um Situationen zu deeskalieren.

Messer – Werkzeug oder Waffe?

Ein Messer ist in erster Linie ein Werkzeug. Ob beim Essen, beim Seil durchtrennen oder beim Holzspalten – es ist unverzichtbar. Natürlich kann es im äußersten Notfall auch zur Verteidigung dienen, doch das Risiko ist hoch. Nahkampf bedeutet immer: man setzt sich selbst massiver Gefahr aus.

Für Prepper gilt: Messer ja – aber nicht primär als Waffe, sondern als universelles Werkzeug.

Schusswaffen – nur mit Verantwortung

Wer legal Zugang hat (z. B. als Jäger), kann Schusswaffen sinnvoll in die Vorsorge integrieren. Für Jagd und Selbstschutz sind sie unschlagbar. Aber sie erfordern:

  • Rechtliche Klarheit: Waffenbesitzkarte, sichere Aufbewahrung.
  • Training: Ohne regelmäßige Übung ist eine Schusswaffe eher Gefahr als Schutz.
  • Ethik: Kann man im Ernstfall wirklich abdrücken?

Diese Fragen muss jeder ehrlich für sich beantworten.

Listen für die Praxis

Minimal-Set für Selbstschutz (legal, einfach umsetzbar)

  • Pfefferspray oder Pfeffergel.
  • Stabtaschenlampe (kann auch als Schlagwerkzeug dienen).
  • Universalmesser (Outdoormesser, kein „Rambo-Kitsch“).
  • Signalgeräte (Trillerpfeife, Schreckschuss als Abschreckung).

Erweiterte Vorsorge (mit Training & Verantwortung)

  • Schreckschusswaffe mit Munition.
  • Armbrust oder starke Luftdruckwaffe (zur Jagd kleinerer Tiere).
  • Wenn legal: Jagdwaffe (Büchse, Flinte).
  • Zusätzliche Schutzmaßnahmen: sichere Türen, Bewegungsmelder, Hund.

Szenario – wenn es darauf ankommt

Stell dir vor, Strom und Ordnung sind tagelang zusammengebrochen. Menschen suchen verzweifelt nach Nahrung. Du hast Vorräte, deine Familie sitzt im Haus. Draußen nähert sich jemand, offensichtlich mit schlechten Absichten.

Die wenigsten wollen in dieser Situation schießen. Aber allein die Gewissheit, vorbereitet zu sein – ob mit Pfefferspray, einer Schreckschusswaffe oder mehr – gibt innere Ruhe. Ruhe, die man ausstrahlt. Ruhe, die Situationen entschärfen kann, bevor sie eskalieren.

Psychologische Aspekte – Waffe heißt Verantwortung

Eine Waffe ist kein Zauberstab, der automatisch Sicherheit bringt. Sie verändert Situationen – manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten. Schon das Wissen, bewaffnet zu sein, verändert auch die eigene Haltung. Man tritt sicherer auf, aber man darf nie überheblich werden.

Ein alter Jäger sagte mir einmal: „Eine Waffe in der Hand macht dich nicht stärker, sie macht dich verletzlicher – wenn du nicht weißt, was du tust.“ Das trifft den Kern.

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Häufige Fehler

  • Illegal beschaffen: führt zu mehr Gefahr als Nutzen.
  • Keine Übung: Eine Schreckschusswaffe zum ersten Mal in der Hand, wenn es ernst wird, endet meist im Chaos.
  • Überschätzung: Eine Waffe ersetzt keine Vorbereitung, keine sichere Tür, keine Nachbarschaftshilfe.
  • Fehlende Ethik: Nicht jeder ist bereit, Gewalt anzuwenden – das muss man sich bewusst machen.

Fazit – Schutz durch Vorbereitung, nicht durch Waffe allein

Waffen für Prepper sind ein schwieriges Thema. Ja, sie können Schutz bieten. Ja, sie können im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden. Aber sie sind nur ein Teil eines großen Ganzen.

Darum: Wer Waffen in seine Notfallplanung integriert, sollte es bewusst tun. Mit Verantwortung, mit Übung, mit dem Wissen um die Konsequenzen.

Denn am Ende geht es nicht darum, sich zu bewaffnen wie im Actionfilm. Es geht darum, die eigene Familie sicher durch eine Krise zu bringen – mit Ruhe, mit klarem Kopf und mit einem Plan.

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