Manchmal merkt man erst, wie abhängig man von Strom ist, wenn er plötzlich fehlt. Der Kühlschrank summt nicht mehr, die Lampen bleiben dunkel, das Handy zeigt gnadenlos den letzten Prozentpunkt an. Stromausfälle sind meist nur kurz und harmlos, doch was, wenn er länger dauert? Tage oder gar Wochen? Dann wird aus Bequemlichkeit schnell Ernst.
Und genau hier kommen Powerbanks, Batterien und Akkus ins Spiel. Sie sind keine großen Generatoren, keine Ersatzkraftwerke – aber sie sind handliche, flexible Energiereserven. In der Not können sie entscheidend sein: für Kommunikation, Licht, medizinische Geräte oder einfach, um ein Stück Normalität zu bewahren.
Warum mobile Energie so wichtig ist
Strom ist mehr als Komfort. Er ist Sicherheit. Mit einem aufgeladenen Handy kann man Hilfe rufen, Informationen abrufen oder sich mit anderen abstimmen. Mit einer Stirnlampe behält man auch nachts die Hände frei. Ein kleines Radio hält über Entwicklungen auf dem Laufenden.
Fehlt die Energie, ist man abgeschnitten. In einem Blackout ist das vielleicht die größte Gefahr: die Isolation. Batterien, Akkus und Powerbanks sind deshalb wie kleine Rettungsbojen in einem dunklen Meer.
Verschiedene Energiespeicher im Überblick
Nicht alle mobilen Energiequellen sind gleich. Sie unterscheiden sich in Kapazität, Haltbarkeit und Einsatzmöglichkeiten.
Batterien – die Klassiker
- Einwegprodukte, sofort einsatzbereit.
- Lange Lagerfähigkeit, oft 5–10 Jahre.
- Ideal für Geräte mit geringem Verbrauch (Taschenlampen, Radios).
Akkus – die Wiederaufladbaren
- Längere Nutzbarkeit, da mehrfach ladbar.
- Benötigen aber regelmäßige Pflege und Aufladung.
- Umweltfreundlicher als Einwegbatterien.
Powerbanks – die Allrounder für USB-Geräte
- Speichern große Mengen Energie für Smartphones, Tablets, Stirnlampen.
- Tragbar und flexibel.
- Unterschiedliche Kapazitäten – von „Handy einmal laden“ bis „mehrere Tage Stromversorgung“.
Vergleich in der Übersicht
| Energiequelle | Vorteile | Nachteile | Empfehlung für Prepper |
| Batterien | lange Lagerung, sofort nutzbar | nur einmal verwendbar | Pflicht für Basisgeräte |
| Akkus | mehrfach nutzbar, umweltfreundlich | brauchen Ladegerät und Wartung | Sinnvoll bei Solaroption |
| Powerbanks | hohe Kapazität, vielseitig einsetzbar | Kapazität sinkt mit den Jahren | Unverzichtbar für Kommunikation |
Welche Geräte unbedingt Energie brauchen
Man sollte nicht alles aufladen wollen. Ein klarer Fokus auf das Wesentliche ist entscheidend.
Kritische Geräte:
- Handy (Kommunikation, Notruf, Navigation).
- Taschenlampe/Stirnlampe.
- Radio (Kurbel- oder Batteriebetrieben).
- Medizinische Hilfsmittel (z. B. Inhalator, Blutzuckermessgerät).
Nützliche Extras:
- E-Book-Reader oder Tablet (zur Information, aber auch gegen Langeweile).
- Kleine Ventilatoren oder Heizpads (je nach Jahreszeit).
Alles andere – Kaffeemaschine, Fernseher oder der Laptop – gehört in den Bereich Luxus.
Powerbanks – worauf achten?
Nicht jede Powerbank ist für die Notvorsorge geeignet. Viele sind für den Alltag gemacht: kurz mal laden, fertig. Im Krisenfall zählen andere Kriterien.
Wichtige Punkte:
- Kapazität – gemessen in mAh (Milliampere-Stunden). Für echte Notvorsorge ab 20.000 mAh aufwärts.
- Ausgänge – mehrere Ports sind praktisch, besonders mit USB-C und Schnellladefunktion.
- Ladeoptionen – kompatibel mit Solarpanels oder Kurbelgeneratoren.
- Robustheit – stoßfest, wasserresistent, nicht zu empfindlich.
Ein persönlicher Tipp: Lieber zwei mittelgroße Powerbanks als eine riesige. Fällt eine aus, ist immer noch eine Reserve da.
Akkus richtig managen
Akkus sind praktisch, aber nur dann, wenn man sie regelmäßig wartet. Wer sie jahrelang ungenutzt liegen lässt, erlebt oft eine böse Überraschung.
Tipps zur Nutzung:
- Akkus alle paar Monate nachladen.
- Bei längerer Lagerung nur teilweise laden (40–60 %).
- Ein Ladegerät mit Entlade- und Refresh-Funktion verwenden.
Kombiniert mit einem kleinen Solarpanel sind Akkus eine nachhaltige Lösung für Licht und kleine Geräte.
Batterien – unterschätzte Klassiker
Oft belächelt, aber im Ernstfall Gold wert: Alkaline-Batterien oder Lithium-Batterien. Sie sind robust, überall erhältlich und unglaublich lange lagerfähig.
- AA und AAA sind die universellen Größen, fast jedes Gerät läuft damit.
- Lithium-Batterien halten extrem lange, auch bei Kälte.
Ein Beispiel: Ein kleines Radio mit AA-Batterien kann wochenlang laufen – etwas, was keine Powerbank so lange durchhält.
Strategien für Prepper – wie man Energie plant
Es reicht nicht, einfach Batterien in den Schrank zu werfen und eine Powerbank ins Regal zu legen. Vorsorge braucht System.
Schritt für Schritt:
- Bedarf ermitteln
– Welche Geräte müssen zwingend laufen, wie lange? - Kapazität berechnen
– Handy täglich laden? Taschenlampe 2 Stunden am Abend? Danach richtet sich der Vorrat. - Redundanz schaffen
– Batterien, Akkus und Powerbanks kombinieren. - Aufladeoptionen einplanen
– Solarpanel, Kurbelgerät, Notstrom vom Auto. - Lagerung & Wartung
– Kühl, trocken, regelmäßig prüfen.
Beispielrechnung
Ein Smartphone benötigt im Schnitt ca. 3.000 mAh für eine volle Ladung.
Eine Powerbank mit 20.000 mAh liefert also rund 5–6 volle Ladungen (Verluste eingerechnet).
Ein batteriebetriebenes Radio verbraucht etwa 50 mA pro Stunde. Mit zwei AA-Batterien à 2.500 mAh läuft es ca. 50 Stunden.
Diese Zahlen zeigen: Batterien sind für Dauerbetrieb unschlagbar, Powerbanks für mobile Kommunikation, Akkus für den Mittelweg.
Listen für die Praxis
Minimal-Set für den Rucksack
- 1 Powerbank (20.000 mAh).
- 4 AA-Batterien + kleine Taschenlampe.
- 1 Kurbelradio.
- USB-Kabel + Adapter.
Heimausstattung für längere Ausfälle
- Mehrere Powerbanks (je 20.000 mAh).
- Vorrat an AA- und AAA-Batterien (mind. 40 Stück).
- Akkusatz (AA/AAA) mit Ladegerät.
- Solarpanel (mind. 20 W).
- Box zur trockenen Lagerung.
Improvisation – wenn die Energie knapp wird
Auch mit begrenzten Mitteln lässt sich viel erreichen. Manche vergessen, dass auch ein Auto eine große Batterie ist. Über 12-Volt-Steckdosen lassen sich Powerbanks laden oder Geräte direkt betreiben.
Oder ganz simpel: Energie sparen. Das Handy nur im Notfall einschalten, Display dunkel halten, Flugmodus aktivieren. Eine kleine LED-Stirnlampe statt großer Lampe nutzen. In der Not zählt jedes Watt.
Psychologischer Faktor – Energie als Ruhepol
Wer bei Stromausfall im Dunkeln sitzt, spürt schnell Nervosität. Licht, selbst eine kleine LED, gibt Sicherheit. Ein geladenes Handy vermittelt das Gefühl, erreichbar zu sein. Energie ist nicht nur praktisch, sie beruhigt.
Ich erinnere mich an einen Stromausfall mitten im Winter. Alles dunkel, draußen heulte der Wind. Erst als ich eine kleine Powerbank an die Stirnlampe anschloss und Licht hatte, wich das Gefühl der Hilflosigkeit. Man ist wieder handlungsfähig – und genau das macht den Unterschied.
Fazit – kleine Speicher, große Wirkung
Powerbanks, Batterien und Akkus sind keine großen Helden. Sie wirken unscheinbar, passen in jede Tasche. Doch in der Not sind sie wertvolle Verbündete. Sie halten Kommunikation am Leben, schenken Licht, ermöglichen Information – und damit Kontrolle.
Für Prepper sind sie ein Fundament: nicht spektakulär, aber entscheidend. Wer klug vorsorgt, kombiniert alle drei. Batterien für Dauergeräte. Akkus für Nachhaltigkeit. Powerbanks für Flexibilität.
Am Ende ist es wie mit einem Kompass: Man hofft, ihn nie zu brauchen. Aber wenn der Moment kommt, ist man froh, dass er da ist.


